Mein Leben unter Segeln

Mein Seglerleben begann während eines Urlaubes in Dahme an der Ostsee. Der Strandburgennachbar hatte eine Jolle aber, wie das so oft der Fall ist, keinen Vorschoter. So durfte ich regelmäßig mit. Danach ruhten meine Segelaktivitäten, da es im näheren Umkreis meines Heimatortes kein Gewässer größer als einen Ententeich gab. Also dauerte es bis zu meiner Studentenzeit in Hannover, bis ich auf dem Maschsee das erste Mal selbst eine Pinne in der Hand hatte. Danach war ich der Segelei endgültig verfallen und habe sofort einen 20 Jahre alten Holzpiraten restauriert, der dann seinen Liegeplatz am Steinhuder Meer fand. Nach kurzer Zeit war der Pirat nicht mehr anspruchsvoll genug und es folgte ein Jeton, den ich lange Jahre gesegelt habe.  Im Urlaub ging es damit auf die deutschen Seen, mehrfach auf die Schlei, Plöner See, Müritz und auch auf die Ostsee.

Die Hochseesegelei  lief parallel. Noch zu Studentenzeiten habe ich mit einem Studienfreund  mit dessen 12m Selbstbau die Ostsee von Oslo bis Turku erobert. Die Familie fand mehr Gefallen an Kanalfahrten und so sind wir jahrelang auf den Kanälen Europas unterwegs gewesen, vom Götakanal bis zum Canal du Midi. Die Hochseesegelei beschränkte sich in dieser Zeit auf Wochentörns in der Ostsee oder in Spanien.

Ein Erlebnis war sicher, die Royal Clipper, das größte Segelschiff der Welt, in der Karibik steuern zu dürfen. Dies würde ich aber weniger als seglerische Erfahrung, sondern mehr als touristische Abwechslung bezeichnen.

Nach der Rückkehr von einem Auslandsaufenthalt stellte sich die Frage, welches Boot jetzt das richtige wäre. Da kamen dann zwei Dinge zusammen, meine alte Bewunderung für Proas und mein Wunsch schon aus Kindheitstagen, ein Boot selbst zu bauen.

Im Internet fand ich den Riss für eine 5m Proa von Othmar Karschulin, die ich 2007 aus Bootsbausperrholz gebaut habe. Mit diesem Boot (RapaNui) wurden  dann die ersten vorsichtigen Versuche auf meinem Heimatrevier, dem Tankumsee, gemacht. Dabei hat sich dessen geringe Größe als Vorteil herausgestellt. Regelmäßig  wurde ich nämlich wegen irgendwelcher Ausfälle oder Brüche ans gegenüberliegende Ufer getrieben. Nach und nach wurden die Schwachstellen ausgemerzt, so dass einerseits der Spott der Segelkollegen nachließ und anderseits auch Schläge von Rügen nach Hiddensee, auf dem Saaler Bodden und auf dem Achterwasser möglich wurden.

Dieses Boot hatte einige konstruktive Eigenheiten, die ich verbessern wollte, so dass ich nach eigenen Plänen meine zweite Proa (Tangaroa 1, Tangaroa 2) gebaut habe.  Die ausgezeichneten Segeleigenschaften dieses zweiten Bootes haben mich dazu ermutigt, den Schritt auf MAREINOA zu wagen.

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